Dieses Spiel ist im Wettbewerb Faires Lager aus dem Jahr 2016 entstanden.
Überblick
Essen und Nachhaltigkeit??? Ein abgelaufenes Joghurt essen wir doch nicht mehr, dass könnte ja gefährlich sein!
So sieht das auch Jack, der sich zusammen mit Helios und dem Frau Dr. Mediziner- und Wissenschaftlerin Krause um verschiedene Fragen im Bezug auf Essen und Nachhaltigkeit im Einstiegstheater auseinandersetzt. Doch Jack ist der Meinung, dass Nachhaltigkeit reiner Blödsinn ist.
Denkt ihr das auch? Nein! Natürlich nicht! Auch Helios kommt zum Schluss, dass es wichtig ist auf Nachhaltigkeit zu achten und versucht, zusammen mit Frau Doktor und allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen, Jack umzustimmen. Gemeinsam spielen wir ein Popcorn-Spiel wo es darum geht, Popcorn auf dem Lagerfeuer zu kochen. Natürlich muss sich zuerst Geld erkämpften, indem man den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihr Klämmerli vom Körper wegklaut und alle Waren ausgetauscht. Mit dem Geld können nun alle Zutaten fürs Kochen und Feuer machen gekautft werden.
Um zusätzlich noch etwas mehr lernen, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während dem ganzen Spiel Frau Doktor aufsuchen. Sie ha ganz viele verschieden Fragen zum Thema «Nachhaltiger Lebensmittelkonsum und diverse andere Nachhaltigkeitsfragen», die man beantworten kann und somit an neues Wissen und einen zusätzlichen Gutscheincode zum einkaufen kommt.
ALSO NICHTS WIE LOS! Erkundet mit Jack, Helios und dem Frau Dr. Mediziner- und Wissenschaftler Krause viele Fragen zum Thema Essen und Nachhaltigkeit. Viel Erfolg. =)
Einstiegstheater
Die Protagonist*innen
- Jack das Einhorn: Achtet genau auf das Haltbarkeitsdatum, kümmert sich nicht um Wiederverwendung des Abfalls
- Helios: Pflichtbewusst, die Umwelt ist ihm sehr wichtig, hat jedoch noch viel zu lernen
- Dr. Medizinerin-und-Wissenschaftlerin-Krause: Sehr intelligente Persönlichkeit, spezialisiert auf Recycling und Foodwaste, möchte ihre Erfahrungen gerne teilen
Das Theater
Helios und Jack geniessen gemeinsam die Sonne. Jack nimmt eine Flasche hervor. Er sieht auf das Etikett.
Jack (beiläufig): Diese Flasche stand schon seit Ewigkeiten im Kühlschrank. (triumphierend) Dacht’ ich’s doch! Abgelaufen, seit drei Tagen!
Er schliesst die Flasche und wirft sie in den Müll.
Helios (schockiert): Nein! Die wirft man doch nicht einfach in den Müll! Das ist Pet und kommt in die Petsammlung. Die wird recycelt!
Jack (fragend): Was heisst recycelt?
Helios (verlegen): Hm … Das weiss ich jetzt nicht soo genau. Aber, ich kenne jemanden, der es bestimmt weiss!
Helios nimmt sein Smartphone zur Hand, wählt einen Kontakt und wartet mit dem Handy am Ohr.
Helios: Ja, schönen guten Tag Frau Dr. Medizinerin-und-Wissenschaftlerin Krause! Ich sitze hier mit meinem Freund Jack auf der Wiese und uns hat sich die Frage gestellt, was genau ‚Recycling‘ heisst. Können Sie uns weiterhelfen?
Frau Dr. Medizinerin-und-Wissenschaftlerin Krause (aus dem Off): Durchaus. Ich bin nämlich Expertin in Sachen nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln. Am besten erkläre ich es euchpersönlich, ich bin gleich da.
Eine Frau in Arztkittel, runder Brille mit dicken Gläsern und einem Arztkoffer betritt die Szenerie und setzt sich zu den zwei anderen.
Frau Dr. Krause: Hallo, zusammen! Ihr wollt also wissen, was ‚Recycling‘ bedeutet. (allgemeines nicken) Nun, gut. Recycling heisst nichts anderes als ‚Wiederverwertung‘. Als Beispiel: Aus dem Papier, welches ihr in der Altpapiersammlung sammelt, werden Zeitungen hergestellt. (Sie nimmt eine Zeitung aus ihrem Koffer)
Jack: Toll, darf ich das Kreuzworträtsel lösen?
Helios: Oder neue Flaschen aus denjenigen aus der Petsammlung?
Frau Dr.: Ganz genau. Wisst ihr, die Rohstoffe auf unserem Planeten sind begrenzt. Was ihr in den gewöhnlichen Müllbeutel wirft, wird normalerweise verbrannt, und kann somit nicht zu einem neuen Produkt entwickelt werden. Deshalb ist es gut, wenn man den Abfall trennt.
Helios: Genau! Ich sammle immer Papier, Dosen, Pet und Glas!
Jack (übertreibend): Vieel zu viel Aufwand. Da ruinier ich mir noch meine Hufe.
Frau Dr.: Sehr gut, Helios! (Sie entnimmt ihrem Köfferchen eine Dose, eine Pet- und eine Glasflasche) Auch Plastik und Tetrapack kann recycelt werden. (Eine Plastik- und eine UHTMilchverpackung gesellen sich zu den anderen Sachen) Ausserdem darf man auch die Grünabfuhr und die Textilsammlung nicht vergessen. (Eine Bananenschale und ein altes TShirt folgen) Wisst ihr denn, wie Jack seine Flasche richtig hätte entsorgen müssen? (Sie fischt die Flasche aus dem Abfall)
Helios: Luft raus, Deckel drauf!
Jack (leise): Streber!
Frau Dr.: Zudem, Jack, heisst, das Ablaufdatum erreicht zu haben, nicht unbedingt auch, dass das Produkt ungeniessbar ist! Oftmals kann man ein Lebensmittel lange nach dem Erreichen dieses Datums noch verzehren.
Jack (zickig): Wofür ist denn dieses Datum sonst da? Alles was dieses Datum überschritten hat, gehört in den Müll. Ich will nicht krank werden, ich hänge noch an meinem Leben.
Helios: Weisst du, das ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum, so lange kannst du es mindestens aufbewahren.
Frau Dr.: Richtig! Damit die Konzerne keine Probleme erhalten, setzten sie dieses extra früh an, damit das Produkt bestimmt essbar ist an diesem Tag. In solchen Fällen musst du deine Sinne einsetzen.
Jack (mit tiefer Stimme): Sieh mir in die Augen, Kleines.
Helios: Hör auf Jack! Frau Dr., wenn etwas keinen Schimmel hat, kann man es noch essen!
Frau Dr.: Du hast noch andere Sinne als nur deine Augen! Aber genau, zuerst betrachtest du das Lebensmittel. Dann kannst du auch daran riechen. Falls alles tiptop ist, darfst du ruhig auch ein bisschen probieren.
Helios: Falls ich ein schimmliges Joghurt habe, darf ich dann den Schimmel wegnehmen und den Resten essen?
Jack: Come on! Wenn etwas schimmlig ist, wirft man das Zeug weg!
Frau Dr.: Jein. Bei Joghurt besser nicht. Andere Lebensmittel wie Hartkäse und Brot kann man häufig nach entfernen der schimmligen Stelle noch essen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Wasser ein schimmliges Produkt enthält, desto eher muss man das ganze wegwerfen.
Jack: Ist ja ekelhaft! (steckt sich zwei Finger in den Mund und tut so, als müsste er sich übergeben)
Helios (stolz): Wenn man viele Nahrungsmittel wegwirft, die noch geniessbar gewesen wären, nennt man das Goodwaste, oder?
Frau Dr.: Nicht ganz. Foodwaste ist der Begriff, den du meinst, ‚Essensverschwendung‘ auf Deutsch. Foodwaste kann man auch vorbeugen, indem man möglichst wenige Frischwaren auf einmal kauft, damit man möglichst nichts wegwerfen muss.
Helios: Oder indem man Resten einfach wiederverwertet! Letztens, habe ich Hörnli gekocht und dann aus den Resten Teigwarensalat gemacht. Oder Fotzelschnitte aus altem Brot. Oder-
Jack (genervt): Das interessiert jetzt echt kein Schwein, Alter.
Helios verstummt gekränkt.
Frau Dr. (lachend): Na, na. Immer langsam mit den jungen Einhörnern. Auch ganz wichtig ist, dass man saisonal und regional einkauft. Daher am besten Schweizer Produkte und vor allem, wenn sie saison sind.
Helios (herausplatzend): Das heisst, wenn deren Erntezeit ist, nicht wahr?
Frau Dr.: Du bist aber schlau! Schaut doch mal, wie viel man wieder und wieder verwenden, also recyceln kann! (Deutet auf die Sachen aus ihrem Koffer vor sich) Ist das nicht unglaublich?
Jack (energisch): Das reicht jetzt aber! Ich habe genug von diesem Firlefanz. Ich selbst entscheide wann, wo und weshalb ich etwas wegwerfe, da hat mir niemand etwas reinzureden. Ich habe keine Zeit um meinen Abfall zu trennen und noch in diese doofe Suchstelle oder wie auch immer zu gehen, um diesen zu entsorgen. Dafür sehe ich viel zu fabulös aus. Das Leben ist zu kurz um sich über solchen Mist zu kümmern. Basta!
Helios (an das Publikum): Hm, da haben wir wohl ein Problem. Jack ist einfach unbelehrbar. Wollt ihr uns helfen, ihn von Foodwaste abzubringen und vom Recycling zu überzeugen?
Publikum (enthusiastisch): Jaa!
Geländespiel
Jetzt teilen wir alle in 4 gleich grosse Gruppen auf, dabei achten wir darauf, dass die TNs mit ihren Eltern und Geschwistern zusammen sein können, wenn sie wollen. Es sollten 4 faire Gruppen entstehen. Jede Gruppe bekommt eine Fingerfarbe und malt sich im Gesicht damit an. Danach erklären wir das Game.
Um Jack zu beweisen, dass man auch ohne viel Schnickschnack oder Abfall und ganz natürlich feine Esswaren produzieren kann, machen wir ein Game, wo wir Popcorn produzieren. Jede Gruppe startet auf ihrem Base (sicher vor dem eindringen der Konkurrenz,
mit Vogelband abgesperrt) und einem Klämmerli pro Person. Dieses muss gut ersichtlich am Oberkörper befestigt werden. Zusätzlich müssen sie sich noch einen passenden Namen ausdenken.
- Alle Gruppen müssen zuerst an Geld kommen. Geld (Korkzapfen) kann man auf dem Boden finden oder sich erkämpfen. Dafür muss man den Gegnern das Klämmerli wegnehmen. In diesem Fall werden alle Sachen (Korkzapfen und Klämmerli) getauscht. --> Die gekauften Materialien (Essen usw.) kann man sich jedoch nicht wegnehmen.
- Bei Klämmerliverlust muss der Verlierer zum Hauptbase und ein neues Klämmerli holen (gratis). Man darf nicht ohne Klämmerli auf dem Spielfeld sein.
- Beim Hauptbase kann man mit den Korkzapfen oder mit den Klämmerli, die man dem Gegner weggenommen hat, bezahlen.Klämmerli: 3 WertKorkzapfen: 1 Wert
Beim Hauptbase kann man Zutaten, Militärblachen, Feuerzeuge, Wasserballone, Kellen, Knistersäckli und Alufolie gegen Geld tauschen. Holz muss selber im Wald oder bei der Küche geholt werden.
Damit auch alle TNs und Besucher noch etwas mehr lernen, können sie während dem ganzen Spiel den Herrn Doktor und (ein oder zwei, je nach dem wie viele das mitspielen) seiner Gehilfen aufsuchen. Diese haben ganz viele verschieden Fragen zum Thema "Nachhaltiger Lebensmittelkonsum und diverse andere Nachhaltigkeitsfragen", die man beantworten kann und neues Wissen erlernen kann.
Es gibt 20 Fragen. Jede Frage hat eine Nummer und ist auf einem Raster mit 4 Spalten und 5 Zeilen aufgeteilt. Wenn eine Frage richtig beantwortet wird, erhält man eine bestimmte Punktzahl. Die Fragen der ersten Zeile (1-4) ergeben 10 Punkte, die Fragen auf der zweiten Zeile (5-8) ergeben 20 Punkte. So geht es weiter bis zur fünften Zeile: Die Fragen der fünften Zeile ergeben 50 Punkte. Für die gewonnen Punkte erhält man Gutscheine im Wert von 10 -50 Punkten. Diese gelten beim Hauptbase auch als Geld. Um nun auch den Kochtopf + Deckel (nur einen pro Gruppe) beim Hauptbase kaufen zu können, muss man Gutscheine im Wert von 100 Punkten vorweisen. Mit den restlichen Punkten kann man noch andere Gegenstände kaufen.
- Jede Gruppe muss also Fragen für mind. 100 Punkte beantworten. Sie darf aber noch mehr Fragen beantworten, um noch mehr Punkte zu gewinnen.
- Wenn die Gruppe eine Frage beantwortet hat, wird das von Frau Doktor Krause notiert. Denn jede Frage darf pro Gruppe nur einmal beantwortet werden.
Es gibt noch Chaosrunden. Da wird gepfiffen und es kommt für kurze Zeit eine neue Regel hinzu, die dann wieder aufgehoben werden. Das Aufheben der Chaosrunden wird Mittels eines gleich langen Pfiffs signalisiert.
1 Pfiff -> mit allen vieren auf dem Boden
2 Pfiffe -> Rückwärts
Jede Gruppe muss nun ein Feuer machen (Holz sammeln, Feuerzeug beschaffen, anfeuern) und es vor gegnerischen Wasserangriffen mittels
Körpereinsatz oder Militärblachen schützen. Gleichzeitig kann man auch versuchen das Feuer der Konkurrenz mittels Wasserballonen zu löschen.
Hat man ein Feuer, kann man anfangen Popcorn zu "poppen". Dafür muss man erst die Zutaten (Öl, Mais, Salz) kaufen. Öl wird in den Topf gegeben und erhitzt. Dann den Mais (Achtung!: nicht zu viel auf einmal) hineingeben, gut umrühren und DECKEL ODER ALUFOLIE DRAUF!!! (Sonst spickt das Popcorn heraus) Dann solange rühren bis der ganze Mais gepoppt ist und heraus nehmen und auskühlen lassen. Als letztes muss man das Popcorn noch in eine Schüssel geben und salzen.
Ausgklang
Nachdem alle Gruppen ihr Popcorn und die Rahmtäffeli produziert haben, tragen wir alle Dinge zusammen. Jetzt dürfen wir bei den anderen Gruppen probieren gehen. ABER ACHTUNG: nur probieren, denn wir brauchen noch Popcorn fürs Fest am Abend.
Alle Besucher dürfen sich natürlich etwas in Knistersäckli abfüllen und mit nach Hause nehmen.
Während dem "schnausen", nimmt es den Herrn Doktor Wunder, was wir alles gelernt haben und in Zukunft anders oder neu machen werden. Wir geben ihm einige Rückmeldungen. Besonders kleinlaut gesteht jetzt auch Jack, dass er gesehen hat, dass es Sinn macht sich Gedanken zu machen und nachhaltig zu leben. Zufrieden verabschiedet sich der Doktor und dankt uns für unser Interesse.